Erektile Dysfunktion

Praxis-Depesche 7/2001

Sexualstörungen durch Hämochromatose

Libidoverlust und Impotenz können auch ganz ungewöhnliche Ursachen haben, wie folgende Kasuistik zeigt.

Ein 24-jähriger Mann suchte wegen Libidoverlust und Erektionsstörungen den Urologen auf. Er gab an, hin und wieder auch an Gelenkbeschwerden zu leiden. Leber- und Cholestase-Parameter waren leicht erhöht, Sexualhormone, FSH und LH deutlich herabgesetzt. Sonographisch zeigte sich eine Hepatosplenomegalie. Die intramuskuläre Testosteron-Substitution besserte die Sexualfunktion. Anlässlich der Erstmanifestation eines Diabetes wurden auch ein erhöhtes Ferritin, eine erhöhte Transferrin-Sättigung und ein erhöhter Eisengehalt in der Leberbiopsie (27 900 mg pro g Trockengewicht) gefunden. Daraus ergab sich die Diagnose Hämochromatose. Man führte daraufhin regelmäßige Aderlässe durch und setzte die Testosteron-Substitution fort. Es kam daraufhin zu einer deutlichen Besserung der Sexualfunktion.

Quelle: Berent, R: Ein 24jähriger Patient mit Libidoverlust und erektiler Dysfunktion als Erstmanifestation einer Hämochromatose, Zeitschrift: DEUTSCHE MEDIZINISCHE WOCHENSCHRIFT, Ausgabe 125 (2000), Seiten: 1466-1468

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