Das small intestinal bacterial overgrowth syndrome, bei uns manchmal als „Overgrowth-Syndrom“ bezeichnet, beschreiben acht Wissenschaftler von der Universität Prag. Sie bezeichnen die Ätiologie wie die Therapie der bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms als komplex. Hier einige ihre wichtigsten Aussagen.
Duodenum und proximales Jejunum enthalten normalerweise geringe Bakterien-Mengen, i. d. R. Lactobacilli und Enterokokken, grampositive Aerobier oder fakultative Anaerobier, und zwar unter 104 Keime pro ml. Coliforme (unter 103/ml) können vorübergehend vorhanden sein, Bacteroides findet sich nicht im Jejunum gesunder Personen. Hier sind bis zu ein Drittel der Aspirate steril. Die Keime bilden keine Kolonien auf dem Epithel des Dünndarms.
Die Definition von SIBO lautet: Anstieg der Anzahl von Bakterien oder Veränderung ihrer Art im oberen Gastrointestinaltrakt. Das Syndrom ist sehr heterogen. Die meisten Autoren stellen die Diagnose ab 105 CFU (koloniebildende Einheiten) pro ml Aspirat aus dem proximalen Jejunum.
Die Verfasser nehmen an, dass SIBO deutlich zu selten erkannt wird, u. a. weil Symptome fehlen können oder der zugrunde liegenden Erkrankung zugeschrieben werden. Es gibt mehrere „Verteidigungsmechanismen“, um eine Fehlbesiedlung des Dünndarms zu verhindern, so die Sekretion von Magensäure, die intestinale Motilität, eine intakte Ileozökal-Klappe, Immunglobuline in Darmsekreten und bakteriostatische Eigenschaften von Pankreassekret und Galle.
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