Die Diagnose von kindlichem Asthma ist nicht einfach. Das Hauptsymptom, ein exspiratorisches Atemgeräusch – Giemen oder Pfeifen, auf Englisch „wheeze“ – kann etliche andere Ursachen haben, allen weit voran „episodic viral wheeze“ bei obstruktiven Bronchitiden.
Klinisches Bild
Das Atemgeräusch („wheeze“) beruht auf der Verengung der kleinen Luftwege durch ein Zusammenspiel von Bronchialwandödem, Kontraktion der glatten Muskulatur und Bildung von Schleimpfropfen. Wenn Eltern Geräusche benennen, muss immer geklärt werden, was sie wirklich unter dem verwendeten Wort verstehen. Seit in den 1980ern zunehmend Allergien festgestellt wurden, galt Asthma als Synonym mit atopischem Asthma. Für viele wurde es „wheeze plus allergy plus bronchial hyperreactivity“. Dies lässt die vielen Kinder außer Acht, die nur im Zusammenhang mit Erkältungen auffallen.
Atopisches Asthma
Der typische Patient ist ein Kind im Schulalter, das über episodisches Giemen, Husten und Kurzatmigkeit klagt, oft mit erkennbaren Triggern und anderen atopischen Leiden wie Ekzem oder Heuschnupfen. Im Schulkindalter ist Asthma in 85% der Fälle atopisch bedingt.
Husten erschwert die Diagnose oft, da bis zu jedes zehnte (Vor-)Schulkind eine Zeitlang ohne „wheeze“ ständig hustet. Ein solcher isolierter Husten ist ein schwacher Asthmamarker (die möglichen anderen Ursachen reichen von zystischer Fibrose bis zur tracheo-ösophagealen Fistel und Fremdkörpern). Die hustendominierte Asthma-Variante bei Kindern geht mit Überreaktivität der Bronchien oder reversibler Atemwegsobstruktion einher, deren Nachweis nützlich ist. Evtl. hilft auch ein kurzer Medikationsversuch.
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