Vielfach wird das MdDS von weiteren Symptomen wie Lichtempfindlichkeit oder einem Gefühl der Benommenheit begleitet. Als Ursache wird eine Maladaptation des vestibulo-okularen Reflexes vermutet. Die einzige Therapie, die bislang allerdings nur an wenigen Patienten getestet worden war, besteht darin, die Patienten für vier bis fünf Tage jeweils über einige Minuten einem entgegengesetzten Stimulus auszusetzen. Dazu setzt man sie in einen runden Raum, auf dessen Wand ein sich durch das gesamte Blickfeld bewegende Streifenmuster projiziert wird. Gleichzeitig wird der Kopf der Patienten um ±20° entsprechend der Schwindel-/Schwankrichtung geneigt.
Insgesamt wurden bislang über 300 Patienten auf diese Weise behandelt; publiziert wurden nun die Ergebnisse von 141 Patienten. Bei 120 davon war das MdDS nach einer Schiffs-, Flug- oder Autoreise und bei 21 spontan aufgetreten. Eine Verbesserung wurde als signifikant gewertet, wenn die Patienten auf einer 10-Punkte-Skala eine mindestens 50%ige Verbesserung angaben.
78% der Patienten mit klassischem und 48% der Patienten mit spontanem MdDS berichteten direkt nach der Behandlungswoche von einer signifikanten Verbesserung der Beschwerden. Nach einem Jahr bestand diese noch bei 52% bzw. 48%. Eine vollständige Remission konnte in 19 bis 27% erreicht werden. Da die Chance auf einen Behandlungserfolg umso größer war, je kürzer die Patienten an dem MdDS gelitten hatten und je jünger sie waren, fordern die Autoren eine möglichst frühe Diagnose und Behandlung. BA