Im Rahmen einer Metaanalyse untersuchten Forscher, welche Charaktereigenschaften einen Raucher ausmachen und wie sie seinen künftigen Nikotinskonsum beeinflussen. Eingeschlossen waren neun Kohortenstudien aus Deutschland, dem UK, den USA und Australien mit insgesamt fast 80 000 Teilnehmern. Das Persönlichkeitsprofil der Teilnehmer wurde dabei gemäß dem Fünf-Faktoren-Modell analysiert. Das Modell umfasst die Charakterdimensionen Extraversion, Neurotizismus, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrungen
. Teilnehmer, die gegenwärtig rauchten, waren extrovertierter, neurotischer und weniger gewissenhaft als diejenigen, die es nicht taten (OR 1,16 bzw. 1,29 und 0,88 pro Anstieg in der Standardabweichung SD). Gleichsam fingen Nichtraucher eher mit dem Qualmen an, wenn sie extrovertiert oder wenig gewissenhaft waren (OR 1,22 bzw. 0,80). Entscheidend für einen erfolgreichen Rauch-Stopp war hingegen die neurotische Ausprägung. Stärker neurotische Ex- Raucher wurden eher rückfällig (OR 1,16) und weniger neurotische Raucher stellten ihren Konsum mit höherer Wahrscheinlichkeit ein.
Die Ergebnisse sind plausibel. Gewissenhafte Personen haben i. d. R. mehr Selbstbeherrschung und halten sich daher eher an gesundheitliche Empfehlungen, so die Autoren. OH