Die Daten von über 450 Frauen, die in der Klinik für Geschlechtserkrankungen behandelt wurden, konnten für die Studie ausgewertet werden. 10% der Frauen hatten eine Infektion mit Chlamydia trachomatis und 6% der Frauen eine Mykoplasma-genitalium-Infektion. Bei vier Frauen lag eine Doppelinfektion mit beiden Erregern vor. Als Kontrollgruppe wurden 59 junge Frauen gewählt, die sich einer routinemäßigen Krebsvorsorgeuntersuchung unterzogen. In dieser Gruppe hatte eine Frau eine Chlamydien-Infektion; eine Mykoplasmen-Infektion wurde in der Kontrollgruppe nicht festgestellt. 32% der Frauen mit Chlamydien-Infektion und 23% der Frauen mit Mykoplasmen-Infektion klagten über Ausfluss. Zeichen von Urethritis und Zervizitis bestanden bei 71% der Frauen mit Chlamydien-Infektion und bei 50% der Frauen mit Mykoplasmen-Infektion. Auch vaginale Candidosen fanden sich bei den infizierten Frauen wesentlich häufiger als in der Kontrollgruppe. Die Daten zeigen, dass die beiden Erreger häufig mit einer Zervizitis einhergehen und auf jeden Fall als sexuell übertragbare Erkrankungen gewertet werden müssen, da mehr als die Hälfte der männlichen Sexualpartner der erkrankten Frauen ebenfalls infiziert waren. (MO)
Mycoplasma genitalium und Chlamydien
Praxis-Depesche 18/2005
Urethritis und Zervizitis bei Frauen häufig
In Schweden wurde untersucht, wie häufig Infektionen mit Mykoplasmen und Chlamydien bei jungen Frauen vorkommen, die sich in einer Spezialklinik für sexuell übertragbare Erkrankungen vorstellten.
Quelle: Falk, L: Signs and symptoms of urethritis and cervicitis among women with or without Mycoplasma genitalium or Chlamydia trachomatis infection, Zeitschrift: SEXUALLY TRANSMITTED INFECTIONS, Ausgabe 81 (2005), Seiten: 73-78