Chronische Rhinosinusitis

Praxis-Depesche 10/2014

Viele Komorbiditäten, unklare Bedeutung

Die Rhinosinusitis ist mit einer für die USA geschätzten Prävalenz von 4,9% häufig. Ab einer Dauer von mehr als zwölf Wochen gilt sie als chronisch ... und hat überraschende Komorbiditäten.

Eine Querschnittstudie aus Taiwan verglich 5734 Patienten mit chronischer Rhinosinusitis (CRS) mit über 17 000 Kontrollpersonen. Mittels Regressionsanalyse wurden die odds ratios (OR) für 39 medizinische Komorbiditäten bestimmt. Das Durchschnittsalter lag bei 46,4 Jahren, über 57% der Untersuchten waren jünger als 50. Insgesamt fand man für 27 Komorbiditäten einen statistisch signifikanten Zusammenhang. Am stärksten war dieser ausgeprägt für Asthma (OR 3,09), COPD (3,04), Gewichtsverlust (2,58), Adipositas (2,50) und Migräne (2,30). Keinen Zusammenhang mit der CRS zeigte sich für ischämische Herzerkrankung, SLE, pulmonale Gefäßerkrankungen, Diabetes, Nierenversagen, metastasiertes Karzinom, Alkoholoder Drogenabusus und Paralysen. Insgesamt ist die CRS demnach mit einer Vielzahl von Komorbiditäten assoziiert. Ein Zusammenhang zwischen der CRS und Asthma ist bereits seit langem bekannt. Ebenso weiß man, dass Operationen der Nasennebenhöhlen bei CRS auch Asthmabeschwerden bessern können. Das Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen, neurologischen Diagnosen und metabolischen Problemen zusammen mit der CRS ist hingegen eine neue Erkenntnis. Für die ebenfalls signifikant häufigeren Komorbiditäten rheumatoide Arthritis, M. Parkinson, solide Tumoren und Lymphome spekulieren die Autoren über bislang nicht bekannte, komplexe und mit CRS verbundene Ursachen. CB

Quelle:

Chung SD et al.: Comorbidity profile of chronic rhinosinusitis: a population-based study. Laryngoscope 2014; 124(7): 1536-41

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