410 VTE-Patienten ≤75 Jahre wurden in die prospektive Kohortenstudie einbezogen. Alle hatten erstmalig eine VTE ohne erkennbare Ursache erlitten (proximale tiefe Beinvenenthrombose oder Lungenembolie). Die Post- Thrombose-Therapie bestand in der drei- bis siebenmonatigen Gabe von Warfarin bis zu einer Ziel-INR von 2,0 bis 3,0. Während der Antikoagulation wurde ein einfacher Point-ofcare- D-Dimer-Test durchgeführt. War dieser positiv, wurde die Antikoagulation auf unbestimmte Zeit weitergeführt. War er negativ, wurde Warfarin abgesetzt und der D-Dimer- Test in einem Monat wiederholt. Blieb das Ergebnis negativ, wurde Warfarin dauerhaft abgesetzt (war bei 78% der Patienten möglich). Von diesen erlitten 6,7% pro Patientenjahr ein VTE-Rezidiv (9,7% bei Männern; 5,4% bei Frauen mit VTE ohne Östrogen-Bezug und 0,0% bei Frauen mit Hormontherapie-abhängiger VTE).
Für Männer gilt ob der überraschend hohen Rezidivrate: Nach einer idiopathischen ersten VTE ist auch bei negativem D-Dimer-Test das Rezidivrisiko nicht ausreichend klein, um ein Absetzen der Antikoagulation zu rechtfertigen. Bei Frauen ist das Risiko jedoch geringer, so dass bei negativem D-Dimer-Test ein Absetzen diskutiert werden kann. Wenn bei einer Frau die Thromboembolie Östrogen-assoziiert war und das Hormon abgesetzt wurde, kann die Antikoagulationstherapie nach drei Monaten ohne D-Dimer-Test beendet werden. CB