Heute werden immer mehr Schilddrüsenknoten gefunden, die vom sonographischen Aspekt her und/oder des Feinnadelbiopsie-Ergebnisses benigne sind. Um planen zu können, wann man diese Patienten zur Kontrolle wieder einbestellt, muss man wissen, wie sich derartige Befunde entwickeln. Bei 992 Patienten erfolgte nun eine Langzeitbeobachtung.
Alle Patienten hatten zwischen einem und vier Knoten. Bei 15,4% der Betroffenen kam es während der fünfjährigen Nachbeobachtung zum Wachstum mindestens eines Knotens. 11% der ursprünglich festgestellten Knoten wuchsen um im Schnitt höchstens 4,9 mm. Hatte man initial zwei Konten gefunden, war das Wachstumsrisiko um 120% erhöht, bei vier waren es 790%. Auch die anfängliche Größe des Hauptknotens spielte eine Rolle: War dieser größer als 0,2 ml, so wuchs er auch wahrscheinlicher. Zudem hatten Männer ein um 70% erhöhtes Risiko. Alter zeigte sich als protektiver Faktor, denn bei über 60-Jährigen nahmen nur noch halb so viele Knoten in der Größe zu wie bei unter 45-Jährigen. Ein Schilddrüsen-Ca entwickelte sich bei 0,3%.
Die Autoren schlagen eine Änderung der Leitlinien vor: Knoten, die bioptisch benigne, im Sono unauffällig und unter 1 cm groß sind, sollten per Ultraschall nach einem Jahr kontrolliert werden. Hat sich innerhalb dieses Zeitraumes nichts verändert, reicht eine weitere Kontrolle in fünf Jahren. Engmaschiger sollten jüngere Patienten oder ältere Übergewichtige mit multiplen Knoten und/oder großen Knoten (>7,5 mm) überwacht werden. CB