Tödliche Sepsis bei Kindern

Praxis-Depesche 3/2006

Waterhouse-Friderichsen-Syndrom durch S. aureus

Staphylococcus-aureus-Infektionen führen immer häufiger zu schweren invasiven Erkrankungen. In Chicago wurden jetzt drei Fälle beschrieben, in denen dieser Keim ein Waterhouse-Friderichsen-Syndrom auslöste, das normalerweise mit einer fulminanten Meningokokken-Sepsis in Verbindung gebracht wird.

Drei Kinder, neun bis 17 Monate alt, wiesen Symptome eines Waterhouse-Friderichsen-Syndroms auf (Petechien, Koagulopathie, Herz-Kreislauf-Kollaps). Alle drei waren noch kurz vor Ausbruch der durch S. aureus verursachten Sepsis bei guter Gesundheit. Der Zustand verschlechterte sich in kürzester Zeit. Man registrierte Leukopenie, Neutropenie, schwere metabolische Azidose, ausgeprägte Tachykardie und sekundäre Hypotonie und isolierte Methicillin-empfindliche (MSSA) und Methicillin-resistente S. aureus (MRSA). Die Isolate wiesen eine enge genetische Verwandtschaft auf.

Die drei Kinder starben und wurden autopsiert. Man fand in allen Fällen nekrotisierende Bronchopneumonie, Lungenödem und beidseitige Nebennieren-Blutungen. In den Lungen waren Cluster mit zahlreichen grampositiven Kokken in den Wänden der Blutgefäße zu erkennen. Die Blutungen in den Nebennieren reichten von einem etwa 30%igen Befall bis zum kompletten hämorrhagischen Infarkt. Auch fand man Zeichen einer massiven Sepsis und einer disseminierten intravasalen Gerinnung, jedoch keine Hinweise auf eine Endo- oder Myokarditis.

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