Mäßige Defizite bei beiden Diabetes-Typen

Praxis-Depesche 9/2012

Wie Diabetes den kognitiven Funktionen zusetzt

Mit dem Problem befassen sich ein Mitarbeiter am medizinischen Forschungsinstitut der Universität Dundee, ein an neurokognitiven Korrelaten internistischer Leiden interessierter Psychiatrieprofessor der Universität Pittsburgh und ein Diabetologe, der an der Universität von Edinburgh lehrt. Sie machen auch Vorschläge zur Betreuung von Patienten, die an sich selbst Defizite bemerken.

Die Autoren betonen, dass sie sich nicht mit weiteren wichtigen zerebralen Folgen von Diabetes wie veränderte Glukosemessung im Gehirn und Apoplex-Gefahr befassen. Zu Diabetes Typ 1 und 2 liegen etliche Befunde zu kognitiven Leistungen, neurophysiologischen und zerebrovaskulären Veränderungen vor und Daten zur Bildgebung inkl. Beurteilung des regionalen Metabolismus, die ausführlich erörtert werden.

Die Verfasser kommen zu dem Schluss, dass sich die kognitiven Charakteristika von Typ-1- und Typ-2-Diabetikern im Allgemeinen ähneln. Es zeigen sich motorische und mentale Verlangsamungen und ähnliche Leis-tungseinbußen bei exekutiven Funktionen wie Planen, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis und Problemlösung. Die (mäßige) Effektgröße beträgt ca. 0,3 bis 0,4 SD-Units.

Typ-2-Diabetiker schneiden oft, aber nicht ausnahmslos schlechter als Gesunde bei Lern- und Gedächtnistests ab, während Patienten mit Typ 1 hier selten Defizite aufweisen. Bei beiden Gruppen finden sich aber Zeichen neuraler Verlangsamung, veränderte zerebrale Perfusion, vermehrte kortikale Atrophie und mikrostrukturelle Anomalien in Leitungsbahnen der weißen Substanz. Eine Hippocampus-Atrophie scheint bei Typ 1 mehr ins Gewicht zu fallen als bei Typ 2.

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