Das noch längst nicht voll gelöste Problem wird den kanadischen Hausärzten von drei Psychiatern der Universität von British Columbia in Vancouver und einem Statistiker nahe gebracht. Sie haben eine Pilotstudie durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen dem Einhalten maskuliner Normen und Depression zu untersuchen. Unabhängig vom Grad an Maskulinität oder der Bedrängnis teilt die überwiegende Mehrheit der Männer dem Arzt keine emotionalen Probleme mit, selbst bei Suizidgedanken.
Dass historisch gesehen die Diagnose Depression bei Frauen doppelt so oft gestellt wurde wie bei Männern, sollten viele Theorien erklären. Insbesondere wurde vorgebracht, dass Männer depressive Symptome anders zeigen. So wurde über einen männerspezifischen Typ von Depression spekuliert.
Die geschlechtsspezifische Sozialisation könnte die Darstellung von Depressions-Symptomen beeinflussen. Der Begriff bezieht sich auf den Lernprozess von soziokulturell vorgeschriebenem geschlechtsadäquatem Verhalten. Diesen Prozess beeinflussen in der Regel Familien, Vorbilder („peer groups“) und Schulen. Traditionelle männliche Normen betonen Stoizismus, Unabhängigkeit, Belastbarkeit, Konkurrenz und Meiden alles Femininen inklusive Emotionen. Es wurde postuliert, dass das Einhalten dominanter maskuliner Normen einen Einfluss darauf hat, ob Männer zur Kenntnis nehmen, dass sie affektive Probleme haben und wie sie sie darstellen. Einige Männer könnten Zustände mit emotionaler Verletzlichkeit in sozial akzeptable Verhaltensmuster wie Gereiztheit, Zorn und Substanzmissbrauch umwandeln.
Probanden aus einer Uni-Praxis
Die Autoren stellten die Hypothese auf, dass mit stärkerer Verinnerlichung maskuliner Normen die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Symptome gezeigt werden, die zu maskuliner Depression passen, während die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass dem Arzt psychische Schwierigkeiten offenbart werden.
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