Aus 43 genetischen Studien wurden Daten von über 220 000 Patienten extrahiert. Es wurden die verschiedenen Modifikationen des HMG-CoA-Reduktase-Gens (HMGCR), von rs17238484 und rs12916 analysiert (jeweils single nucleotide polymorphisms, SNPs). Diese Genvarianten dienten als „Surrogat“ für die von Statinen verursachte HMGCR-Hemmung.
Jedes zusätzliche G-Allel im rs17238484- Gen (primäres Ziel-Gen der Studie) reduzierte das LDL um 2,3 mg/dl; weitere Effekte: Zunahme des Körpergewichtes um 0,3 kg, des Taillenumfangs um 0,32 cm, der Insulinkonzentration um 1,6% und der Glucose um 0,23%. Jedes G-Allel des genannten Gens war mit einem 2% höheren Diabetes-Risiko assoziiert (OR pro Allel 1,02). Anhand der Daten von über 120 000 Patienten in randomisierten Studien konnte gezeigt werden, dass eine Statin-Therapie (logischerweise) LDL reduziert, aber auch das Gewicht erhöht und das Risiko eines neuen Typ-2-Diabetes um 12% erhöht.
Nach Mendel entstehen immer wieder zufällige neue Gen-Varianten. In dieser Studie machte man sich das zunutze und zeigte, dass der Diabetesrisiko-erhöhende Effekt der Statine (zumindest teilweise) durch die direkte HMG-CoA-Reduktasehemmung verursacht wird. „Keine Wirkung ohne Nebenwirkung“ gilt also auch für Statine. CB