In der randomisierten, prospektiven Studie wurden 152 Patienten mit Aortenklappenstenose einer Herzkatheterisierung mit (101 Patienten) oder ohne (51 Patienten) Passage der Aortenklappe unterzogen. 48 Stunden vor und nach dem Eingriff fertigte man ein kraniales Kernspintomogramm zur Beurteilung eventueller zerebraler Embolien an. 32 Patienten ohne Aortenstenose, bei denen man ein Koronarangiogramm und ein Laevokardiogramm anfertigte, dienten als Kontrollen. Von den 101 Patienten mit retrogradem Katheter der Aortenklappe wiesen 22 Zeichen einer zerebralen Embolie auf; in drei Fällen traten klinisch manifeste Ausfälle auf. Solches war weder bei den 51 Stenosepatienten ohne Aortenklappen-Passage noch bei den Kontrollen zu beobachten.
Aortenstenose
Praxis-Depesche 18/2003
Zerebrale Embolien nach Herzklappenkatheter
In den meisten Fällen lässt sich der Grad einer Aortenstenose mittels Echokardiogramm genau bestimmen. Dennoch wird oft eine retrograde Katheteruntersuchung durchgeführt, mit einem nicht zu unterschätzenden Risiko für neurologische Komplikationen. Wie häufig manifeste und unerkannte Embolien dabei auftreten, untersuchte man in Bonn.
Quelle: Omran, H: Silent and apparent carebral embolism after retrograde catheterisation of the aortic valve in valvular stenosis: a prospective, randomised study, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 361 (2003), Seiten: 1241-1246