ARDS und Sepsis

Praxis-Depesche 4/2015

Zukunft Stammzellen?

Die Behandlungsoptionen bei ARDS und Sepsis sind gering. Könnte eine Therapie mit mesenchymalen Stammzellen die Chancen in Zukunft verbessern?

Mesenchymale Stammzellen (MSC) haben einige vorteilhafte Eigenschaften: Sie sind vermutlich nicht immunogen, haben eine geringe Kanzerogenität und lassen sich schnell in vitro replizieren. Da sie die Gewebeheilung fördern, haben sie großes therapeutisches Potenzial.
Präklinische Studien zu ARDS und Sepsis haben mehrere Mechanismen identifiziert, mit welchen MSC die Lungenheilung fördern könnten: 1) Über die Faktoren IL-1ra, TSG-6, IGF1 und Prostaglandin E2 wirken sie antiinflammatorisch, 2) Durch die Freisetzung von FGF7 schützen sie die Barrierefunktion von vaskulärem Endothel und alveolarem Epithel, und verbessern den Abfluss von Alveolarflüssigkeit, 3) Vermittelt über FGF7 und IL-6 könnten sie einen anti-apoptotischen Effekt haben, 4) Sie wirken antimikrobiell, indem sie die Phagozytose-Aktivität in den Immunzellen des Wirtes erhöhen. Hierbei spielt die Freisetzung von Lipocalin-2 und LL-37 eine Rolle.
Zwei Studien an Schafen sowie eine erste randomisierte Versuchsstudie an zwölf Menschen mit ARDS konnten die Sicherheit und Effektivität einer MSC-Therapie bestätigen. OH
Quelle:

Walter J et al.: Mesenchymal stem cells: mechanisms of potential therapeutic benefit in ARDS and sepsis. Lancet Respir Med 2014; 2(12): 1016-26

ICD-Codes: J80

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