Der Fokus der EULAR-Empfehlungen liegt auf den muskuloskelettalen Manifestationen der Erkrankung; bei den Leitlinien der GRAPPA sind die dermatologischen Aspekte gleichberechtigt.
Beide Empfehlungen unterscheiden zwischen den sechs bekannten Domänen der Erkrankung und sehen eine ähnliche stufenweise Herangehensweise bei der Therapie vor. Während die EULAR eine klare Treat-to-target-Strategie vorgibt, nennen die GRAPPA-Empfehlungen dies nur als übergeordnetes Prinzip.
Generell macht die EULAR- klarere Vorgaben als die GRAPPA-Leitlinie. Beispielsweise definiert erstere nicht nur den chronologischen/ sequenziellen Einsatz der einzelnen Medikamentenklassen, sondern auch den einzelner Medikamente. Zudem gibt die EULAR- Leitlinie Empfehlungen für spezifische Behandlungsschemata in Abhängigkeit von prognostischen Faktoren vor. Diese sollen auch laut GRAPPA beachtet werden, lassen aber mehr Raum für individuelle Therapieentscheidungen.
Unterschiede bestehen auch bezüglich der Wertung von Apremilast und des frühen Einsatzes von Biologika: Die GRAPPA sieht für den PDE4-Hemmer durchaus Einsatzmöglichkeiten, für die EULAR dagegen kommt er nur dann in Betracht, wenn andere Therapien nicht infrage kommen. Nach GRAPPA können Biologika in bestimmten schweren Fällen ohne vorherige Therapie mit konventionellen systemischen Disease Modifying Antirheumatic Drugs gegeben werden; die EULAR sieht dies nicht vor. BA