Medical Scores
Hier finden Sie praxisrelevante medizinische Scores, die die Redaktion der Praxis-Depesche für Sie zusammengestellt hat. Die Berechnungen und Bewertungen beruhen größtenteils auf wissenschaftlichen Originalveröffentlichungen und wurden zur einfachen Handhabung in Form von Online-Formularen umgesetzt. Zum schnelleren Aufruf der Seite erstellen Sie in Ihrem Browser oder auf Ihrem Desktop ein Lesezeichen: www.praxis-depesche.de/therapiepraxis/medical-scores. Trotz sorgfältiger Recherche können wir keine Gewähr für die Fehlerfreiheit und die ausgegebenen Ergebnisse übernehmen.
Risiko-Rechner für die Bildung von Lebermetastasen bei Patientinnen mit Mammakarzinom
Anhand klinischer Parameter lässt sich mithilfe dieses Nomogramms bestimmen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine Brustkrebspatientin Lebermetastasen entwickelt. Das Modell wurde an einer Kohorte von 6238 Patientinnen mit Mamma-Karzinom mit bekanntem Metastasen-Status validiert (Zhenhai L et al., J Cancer 2018).
Mit diesem Score lässt sich im Vorfeld das Rezidiv-Risiko bei Patientinnen mit Borderline-Ovarialtumoren abschätzen. Er wurde an Daten von rund 360 betroffenen Patientinnen validiert (Ouldamer L et al., BJOG 2017).
Blutungsrisiko bei dualer Plättchenhemmer-Therapie (DAPT) nach Stent-Implantation
Der PRECISE-DAPT-Score schätzt das Blutungsrisiko nach zwölfmonatiger dualer Plättchenhemmer-Therapie (DAPT). Der Score wurde an Daten von zwei unabhängigen Patientenkohorten validiert. Eingeschlossen waren 8595 bzw. 6172 Patienten mit akutem Koronarsyndrom, die bis zu zwölf Monate lang eine DAPT mit Clopidogrel oder Ticagrelor plus Aspirin erhielten (Costa F et al., Lancet 2017).
Risiko für Kontrastmittelnephropathie bei perkutaner Koronarintervention
Der Athens-CIN-Score dient der Abschätzung des Risikos für das Auftreten einer Kontrastmittelnephropathie (contrast-induced nephropathy, CIN) bei einer perkutanen Koronarintervention (PCI) im Rahmen eines akuten Infarkts. Der Score wurde an Daten von rund 350 Patienten mit akutem Myokardinfarkt validiert (Lazaros G et al., Am J Cardiol 2016).
ATRIA: Apoplex-Risiko bei Vorhhofflimmern
Mit dem ATRIA-Score (Anticoagulation and Risk Factors in Atrial Fibrillation) lässt sich das Apoplex-Risiko bei Patienten mit Vorhofflimmern einschätzen. Er basiert auf und ergänzt den CHADS2-Score und wurde an Daten von über 60 000 Patienten mit Vorhhofflimmern validiert (van den Ham et al., J Am Coll Cardiol 2015).
CHA2DS2-VASc-Score: Schlaganfallrisiko bei Vorhofflimmern
Mit dem CHA2DS2-VASc-Score lässt sich das jährliche Schlaganfallrisiko von Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) bestimmen (Camm AJ et al., Eur Heart J 2010).
eIS: Insulinsensitivität von Typ-1-Diabetikern oder Nicht-Diabetiker
Der eIS dient der Abschätzung der Insulinsensitivität von Menschen mit Typ-1-Diabetes bzw. ohne Diabetes mellitus. Die Formeln wurden als einfache Alternative zur euglykämisch-hyperinsulinischen Clamp-Messung entwickelt und an verschiedenen Patientenkohorten, sowohl im Jugend- als auch Erwachsenenalter validiert (Duca LM et al., J Clin Endocrin Metab 2016).
HAS-BLED: Blutungsrisiko unter Antikoagulation bei Vorhofflimmern
Mit dem HAS-BLED-Score lässt sich das jährliche Risiko schwerer Blutungen bei Patienten berechnen, die wegen eines Vorhofflimmerns oral antikoaguliert werden (ermittelt an über 5000 Patienten mit oraler Antikoagulation, Pisters R et al., Chest 2010).
MAGGIC: Ein- und Dreijahresmortalität bei Herzinsuffizienz
Mit dem MAGGIC-Score lässt sich die Mortalität von Patienten mit Herzinsuffizienz für einen Ein- bzw. Dreijahreszeitraum vorhersagen. Basis sind die Daten von über 39 000 Patienten mit erhaltener oder verminderter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (Pocock SJ et al., Eur Heart J 2012).
Der modifizierte Gebrechlichkeitsindex (modified frailty index, mFI) hilft, präoperativ das Risiko für Komplikationen oder Tod bei älteren Patientinnen vor größeren operativen Eingriffen zu bestimmen. Validiert wurde der Index an Daten von über 66 100 Patientinnen, die einer abdominalen, laparoskopischen oder vaginalen Hysterektomie unterzogen wurden (George EM et al., BJOG 2016).
Einjahresmortalität bei Patienten ≥ 75 Jahre und Nichthebungs-Myokardinfarkt (NSTEMI)
Mit diesem Score lässt sich das Einjahresüberleben von Patienten vorhersagen, die mindestens 75 Jahre alt sind und ein akutes Koronarsyndrom ohne ST-Streckenhebung aufweisen (NSTEMI-ACS). Der Score wurde an über 600 entsprechenden Patienten validiert (Angeli F et al., Am J Cardiol 2015).
PESI: Mortalität bei Lungenembolie
Der PESI-Score (Pulmonary Embolism Severity Index) gibt die zu erwartende Mortalität bei Patienten mit einer Lungenembolie an. Er kann helfen, Patienten mit geringem Risiko zu identifizieren und zu entscheiden, ob ein Patient ambulant oder stationär behandelt werden sollte (Kohn CG et al., Chest 2015).
3- und 6-Monatsüberleben von heimparenteral ernährten, onkologischen Patienten
Das Nomogramm zur Überlebenszeitberechnung wurde an 579 Patienten validiert, die aufgrund einer fortgeschrittenen onkologischen Erkrankung zu Hause parenteral ernährt wurden (HPE, heimparenterale Ernährung, Bozzetti F et al., Ann Oncol 2015).