„State of the Art“ zur Zuckerkrankheit

Typ-1-Diabetes: Im Jahr 2020 lebten weltweit ca. 8,7 Millionen Menschen mit Typ-1-Diabetes mellitus (T1DM), davon etwa 1,5 Millionen unter 20 Jahren. Die „International Diabetes Federation“ schätzt die weltweite Prävalenz von T1DM auf 0,1 %. Die Inzidenz im Erwachsenenalter ist in Europa höher, insbesondere in den nordischen Ländern, wobei die Erkrankung im Erwachsenenalter bei Männern häufiger auftritt als bei Frauen. Ein Anstieg der Prävalenz bei Personen unter 20 Jahren wurde zuletzt in zahlreichen westlichen Kohorten beobachtet, auch in Deutschland. Seit der Entdeckung des Insulins vor mehr als 100 Jahren hat sich die Versorgung durch enorme Fortschritte verbessert. Forschung zur Genetik und Immunologie des T1DM und zur Erhaltung der Zellfunktion haben das Verständnis für T1DM deutlich vorangebracht.

Typ-2-Diabetes: Der Typ-2-Diabetes (T2DM) ist eine chronische und fortschreitende kardiometabolische Erkrankung, die weltweit mehr als 10 % der Erwachsenen betrifft und eine der Hauptursachen schlechthin für Morbidität und Mortalität darstellt. In den letzten zehn Jahren hat sich die Behandlung des der Typ-2-Diabetes von einem primär glukosezentrierten Ansatz, der sich auf die Senkung des HbA1c fokussiert, zu einem Konzept verlagert, das sich auf die Prävention von kurz- und langfristigen Komplikationen konzentriert, und zu einem pathogenetisch orientierten Ansatz, der die zugrunde liegende Stoffwechselstörung der oft exzessiven Adipositas berücksichtigt.

Schmerzhafte diabetische Neuropathie

Myofasziale Schmerzen abklären

Etwa 50 % aller Diabetiker:innen entwickeln eine diabetische Polyneuropathie, die in bis zu ein Drittel der Fälle schmerzhaft verläuft. Allerdings ist Schmerz nicht gleich Schmerz. Bei vielen Betroffenen liegt eine myofasziale Schmerzkomponente vor, die es einzeln zu ...

Gicht und kardiovaskuläres Risiko

Nach Gichtanfall vermehrt Infarkte

Eine Gicht geht nachweislich mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse einher. Wie Forschende aus England nun herausfanden, kommt es im Rahmen eines Gichtanfalls zu regelrechten Risikospitzen.

Nachtschlaf und Blutzucker

Störungen begünstigen Insulinresistenz

Der Tiefschlaf oder langsamwellige Schlaf (slow-wave sleep; SWS) ist durch niederfrequente Deltawellen gekennzeichnet und dient der Regeneration des Körpers. Wird diese frühe Schlafphase gestört, wirkt sich dies negativ auf den Blutzuckerhaushalt aus.

Bariatrische Chirurgie

OP bereits bei BMI unter 40 sinnvoll?

Eine schwedische Arbeitsgruppe ging der Frage nach, ob eine metabolische Operation wie die Schlauchmagen-Resektion auch bereits bei Personen mit niedriggradiger Adipositas präventive Wirkung entfaltet.

Testosteronspiegel und COVID-19

Mehr schwere COVID-19-Verläufe bei Hypogonadismus

In einer US-amerikanischen Studie wurde die Hospitalisierungsrate von an COVID-19 erkrankten Männern mit Hypogonadismus, mit Eugonadismus und solchen, die eine Testosteronersatztherapie (TRT) erhielten, verglichen. Dabei zeigte sich, dass der Testosteronspiegel ganz allgemein eine ...

Insulinausschüttung bei Übergewicht

Ich brauche das Essen nur sehen ...

Noch bevor Kohlenhydrate im Blut auftauchen, führt der reine Anblick und Geruch einer Mahlzeit schon zur Freisetzung von Insulin. Forschende der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel konnten erstmals zeigen, dass hierbei eine kurzzeitige Entzü...

Hypertonie und Diabetes

Hoher Salzkonsum, hoher Blutzucker

Dass übermäßig viel Salz in der Ernährung maßgeblich zu einer Hypertonie beiträgt, ist bekannt. Wie eine Studie aus Japan zeigt, stellt ein hoher Salzkonsum aber auch ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes dar, wie die Wissenschaftler:innen ...

GLP-1-Rezeptor-Agonisten

Nutzen-Risiko-Verhältnis im Auge behalten

Glucagon-like-Peptide-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA) stehen unter Verdacht, mit einem erhöhten Risiko für biliäre Erkrankungen einherzugehen. Inwieweit daran etwas dran ist, wurde nun in einer systematischen Metaanalyse überprüft.

Information

Rückkehr des Jodmangels in Deutschland

Nach Definition der WHO ist Deutschland wieder zu einem Jodmangelgebiet geworden. Hauptgrund ist der rückläufige Gebrauch von jodiertem Speisesalz in der professionellen Lebensmittelverarbeitung, etwa bei Fertiggerichten, die in vielen deutschen Haushalten häufig auf dem ...

Gelenkschäden durch Harnsäure

nur für Fachkreise So geht‘s der Gicht an den Kragen

Die Gicht kann für die Betroffenen eine stark einschränkende Erkrankung darstellen und ist zudem meist sehr schmerzhaft. Langzeitkomplikationen sind Gelenkschäden und -zerstörung sowie Nierensteine. Gichtanfälle (Flares) werden häufig mit NSAR, Colchizin oder ...

Unerfüllter Kinderwunsch

Vitamin-A-Spiegel zeigt Risiko für ovarielle Insuffizienz

Vitamin A spielt eine wichtige Rolle für die Funktion der Eierstöcke. Daten einer chinesischen Querschnittstudie belegen, dass der Vitamin-A-Spiegel im Serum auch für die vorzeitige Ovarialinsuffizienz (premature ovarian insufficiency, POI) von Bedeutung ist.

Schilddrüsenerkrankungen

Euthyreose ist auch Herzensangelegenheit

Eine im Normbereich liegende Schilddrüsenfunktion ist nicht nur wichtig für den Stoffwechsel, sondern auch für die kardiovaskuläre Gesundheit. Wie eine aktuelle Analyse einer US-Gesundheitsdatenbank zeigt, ist eine entgleiste Schilddrüsenfunktion mit einem erhö...

Tipps & Tricks für die Hausarztpraxis

nur für Fachkreise Adipositas-Patient:innen effektiv behandeln

Während in der ärztlichen Praxis die Komplikationen der Adipositas tagtäglich behandelt werden, wird die Adipositas selbst zu selten therapeutisch angegangen. Nur ca. 40 % aller erwachsenen Adipösen werden einer Umfrage zufolge bzgl. eines Gewichtsverlustes beraten. ...

PCOS, Diabetes und kardiometabolische Erkrankungen

Gibt es einen kausalen Zusammenhang?

Das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist verbunden mit Diabetes und Herz- Kreislauf-Erkrankungen. Unsicher ist, ob es sich um eine kausale Beziehung handelt. Deshalb fokussierte man sich jetzt in einer Studie mit „Mendelscher Randomisierung“ auf die Assoziationen zwischen ...

Pädiatrischer Typ-2-Diabetes

Bei Mädchen auf PCOS achten!

Die Prävalenz von Typ-2-Diabetes steigt inzwischen auch bei Kindern und Jugendlichen an, vor allem bei Mädchen. Von diabetischen Frauen weiß man, dass es eine bidirektionale Verbindung zwischen Typ-2-Diabetes und dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) gibt. Das Problem ...

 

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