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Praxis-Depesche

2 bis 8 Ebola-infizierte Flugpassagiere pro Monat

Die aktuelle Ebola-Krise in Westafrika ängstigt mittlerweile auch die Bevölkerung nicht-afrikanischer Länder. Ein Grund hierfür ist unter anderem die Befürchtung, dass Ebola-infizierte Passagiere auf kommerziellen Linienflügen das Virus aus Afrika heraus tragen. Erste Fälle gibt es bereits. Wie groß das Risiko tatsächlich ist, wurde nun berechnet.

Die Studienautoren sammelten zunächst Daten über den zwischen dem  1. September und 31. Dezember 2014 geplanten internationalen Flugverkehr. Dann analysierten sie alle Flugreisen aus dem Jahr 2013. Dieses Vorgehen ermöglichte die Berechnung einer Vorhersage, mit wie vielen aus den Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone ausreisenden Passagieren zukünftig zu rechnen ist. Das, verknüpft mit den bekannten Ebola-Überwachungsdaten, ergab eine Schätzung des Risikos einer Ebola-Verbreitung über die kommerzielle Luftfahrt.

Zwischen September und Dezember 2013 flogen 1825 Passagiere aus den drei westafrikanischen Staaten nach Deutschland. Damit war Deutschland das am 15-häufigsten angeflogene Ziel, nach z. B. Ghana, Senegal, UK, Frankreich und USA. Zukünftig werden zwischen zwei und acht mit Ebola infizierte Passagiere die drei afrikanischen Länder pro Monat per Flugzeug verlassen, so die Berechnung der Autoren. Dabei sind die aktuellen Luftfahrtbeschränkungen bereits mit einberechnet (zwischen 51 und 85% geringeres Reisevolumen aus den betroffenen Ländern). 64% aller Flugreisenden aus Guinea, Liberia und Sierra Leone (ca. 91 000 Personen) werden dem Rechenmodell zufolge Ziele in Ländern mit geringem oder geringem bis mittleren Durchschnittseinkommen landen. Die projizierte Zeit, bis ein „Ebola-Fall international exportiert“ wird, beträgt unter der Reiserestriktionsannahme 0,35 Monate.

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