Praxis-Tipp

Praxis-Depesche 6/2019

5a-Reduktasehemmer fördern Diabetes

Bei der Gabe von 5a-Reduktase hemmern zur Therapie der benignen Prostata-hyperplasie (BPH)  sollte man als Arzt auch den Blut glucose- Spiegel des Patienten im Auge behalten.

In einer britischen Kohortenstudie wurden Daten von fast 70.000 BPH-Patienten ausgewertet, die mit dem 5a-Reduktasehemmer Dutasterid, Finasterid oder Tamsulosin behandelt wurden. Der a-Blocker Tamsulosin diente als Kontrolle, da er als neutral für den Glucose-Stoffwechsel gilt.
Über eine mittlere Beobachtungszeit von 5,2 Jahren erkrankten 2.081 Probanden an einem Typ-2-Diabetes. Für Dutasterid ergab sich eine Inzidenzrate von 76,2, für Finasterid von 76,6 und für Tamsulosin von 60,3 (pro 10.000 Personenjahre). Dies entspricht einem Unterschied in der Diabetes-Inzidenz von rund 30 % unter jedem der beiden a-Blocker gegenüber Tamsulosin.
Bestätigt wurden die Ergebnisse in einer weiteren Studie, in die Daten von 23 Millionen Taiwanesen einflossen. Auch hier zeigte sich eine leichte Erhöhung der Diabetesinzidenz unter Dutasterid oder Finasterid, relativ zu Tamsulosin (HR 1,34 bzw. 1,49). RG
Quelle:

Wei L et al.: Incidence of type 2 diabetes ... BMJ 2019; 365: l1204

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