Wer zählt am besten?

Praxis-Depesche 3/2016

7 Tracker im Vergleich

„Quantified self“ ist die Bewegung, die dem aktuellen Tracker-Hype zugrunde liegt: Menschen (und Patienten) vermessen alle möglichen Körperfunktionen selbst, um daraus Rückschlüsse auf ihre Gesundheit zu ziehen. Bewegungstracker (vulgo „Schrittzähler“) sind dafür der erste und einfachste Schritt. Aber wie genau messen die aktuell verfügbaren Geräte eigentlich?

Sieben Tracker wurden einem Test mit standardisierten Bewegungsmustern unterzogen und die Ergebnisse mit einem validierten Gerät verglichen. Die Probanden (16 gesunde Erwachsene) gingen drinnen und draußen spazieren und erklommen je 24 Stufen, während sie „Movemonitor“ (1), „Up“ (2), „One“ (3), „Activ- PAL“ (4), „Nike+ Fuelband“ (5), „Tractivity“ (6) oder „Sensewear Armband Mini“ (7) trugen.
Fünf Tracker unterschätzten die Schrittzahl sys tematisch (1, 3, 4, 5, 7), einer gab zu hohe Werte an (6) und einer wies Abweichen ohne klare Tendenz auf (2). Nr. 1 erbrachte insgesamt die genauesten Ergebnisse mit einer Fehlerrate <2%, gefolgt von Nr. 3 und 4 (Fehlerrate <2,6 bzw. <3,2%). Allerdigs kostet der Testsieger ca. 800,- €, der Testzweite dagegen nur ca. 106,- €.
Tracker differieren in Genauigkeit und Preis deutlich, wobei es keine klare Assoziation von Preis und Leistung zu geben scheint. Für die Optimierung des Gesundheitsverhaltens, die man sich durch die Tracker erhofft, spielt die Genauigkeit der Schrittangabe ohnehin keine Rolle. CB
Quelle:

Storm FA et al.: Step detection and activity recognition accuracy of seven physical activity monitors. PLoS One 2015; 10(3): e0118723

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x