Das tragende Gerüst aktueller Stents besteht aus einem Metallkörbchen (Legierung Kobalt-Chrom L605), ergänzt durch ein Kunststoffgeflecht, das eine antiproliferative Substanz beherbergt und langsam abgibt. Als eine weitere Verbesserung gilt es, wenn die Polymer-Lage vom Körper resorbiert werden kann. So sollen Entzündungsreaktionen gegenüber dem Kunststoff verhindert werden. Ein resorbierbares Polymer verschwindet nach zwölf bis 24 Monaten; dann sollten seine Vorteile voll zum Tragen kommen.
Eine Expertengruppe aus der Schweiz, Italien und Kanada prüfte diese These mit der Studie BIOSCIENCE, deren Fünfjahres-Ergebnisse sie jetzt vorlegte. Die Daten beruhen auf 2.008 von initial 2.119 rekrutierten Patienten. Die Teilnehmer hatten entweder einen Stent mit ultradünnem Metallgerüst (60 bis 80 μm) und einem Silrolimus-freisetzenden, biologisch abbaubarem Polymer oder einen mit etwas stärkerem Korb (81 μm) und Everolimus-freisetzendem dauerhaftem Kunststoff erhalten.
Nach fünfjähriger Beobachtung war in der experimentellen Gruppe ein Stent-Versagen in 20,2 % der Fälle aufgetreten, in der Kontrollgruppe in 18,8 % (Unterschied nicht signifikant). Die Gesamtmortalität war bei ersteren Patienten aber signifikant höher als bei letzteren (14,1 vs. 10,3 %). Ausschlaggebend dafür waren nichtkardiale Todesfälle, allen voran Krebs. Ob es sich hierbei um einen Zufallsbefund handelt, ist allerdings unklar. WE
Quelle: Pilgrim T et al.: Ultrathin-strut, biodegradable-polymer, sirolimus-eluting stents versus thin-strut, durable-polymer, everolimus-eluting stents for percutaneous coronary revascularisation: 5-year outcomes of the BIOSCIENCE randomised trial. Lancet 2018; 392: 737-46