Den Morbus Hodgkin besiegt...

Praxis-Depesche 8/2000

... aber die Lebensqualität bleibt eingeschränkt

Spätkomplikationen nach erfolgreich therapiertem Morbus Hodgkin sind vor allem deshalb relevant, weil die Krankheit meist junge Menschen betrifft. Eine norwegische Studie befasste sich mit der Lebensqualität ehemaliger Hodgkin-Patienten und prüfte auch, welche Rolle einzelne Krankheits- oder Therapie-Parameter dabei spielen.

Die Lebensqualität von 459 Patienten mit geheiltem Morbus Hodgkin und von 2 214 gesunden Kontrollpersonen wurde mit dem Short-Form-36-Questionnaire bestimmt. Dieser Test erfasst physische, psychische und soziale Parameter mit einem Punkte-Score. Unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Ausbildung hatten die geheilten Hodgkin-Patienten eine niedrigere Lebensqualität als die Kontrollpersonen. Statistisch signifikante Unterschiede bestanden hinsichtlich allgemeinem Gesundheitszustand, körperlicher Leistungsfähigkeit, Einschränkungen des sozialen Rollenverhaltens infolge emotionaler Probleme, sozialer Funktionen und Vitalität. Die niedrigsten Werte hatten Patienten, bei denen sich der Hodgkin im Stadium IB bis IIB befunden hatte. Für die Lebensqualität spielte es keine Rolle, wie lange die Erkrankung zurücklag, für welche Primärtherapie man sich entschieden hatte oder ob es zu Rezidiven gekommen war. (UB)

Quelle: Loge, JH: Reduced health-related quality of live among Hodgdin's disease survivors:A comperative study with general populations norms, Zeitschrift: ANNALS OF ONCOLOGY, Ausgabe 10 (1999), Seiten: 71-77

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