Zu diesem Schluss kam eine multizentrische Studie an 437 hämodynamisch stabilen Patienten, die sich mit kürzlich aufgetretenem (< 36 h) Vorhofflimmern in der Notaufnahme vorgestellt hatten. Die Patienten wurden auf zwei Behandlungsarme randomisiert: Eine Hälfte wurde einer sofortigen Kardioversion unterzogen, die primär mithilfe pharmakologischer Maßnahmen erfolgte. Bei der anderen Hälfte wurde nach der „wait-andsee“- Strategie vorgegangen: Diese Patienten erhielten zunächst nur Medikamente zur Frequenzkontrolle. Lediglich in Fällen, in denen auch nach 48 Stunden keine spontane Wiederherstellung des Sinusrhythmus feststellbar war, wurde eine Kardioversion vorgenommen.
Hinsichtlich des primären Endpunkts, definiert als die Rate der Patienten mit normalem Sinusrhythmus nach vier Wochen, zeigten sich nur geringfügige Unterschiede zwischen der Gruppe mit früher vs. verzögerter Kardioversion (94 vs. 91 %). Bei den Studienteilnehmern, bei denen zunächst abgewartet worden war, trat in fast 70 % der Fälle eine spontane Konversion innerhalb von 48 Stunden ein. Bei weiteren 28 % konnte der Herzrhythmus erst durch eine verzögerte Kardioversion stabilisiert werden. In der Gruppe mit früher Kardioversion stellte sich der Sinusrhythmus in 16 % der Fälle noch vor dem Eingriff spontan ein, nach der Kardioversion waren es weitere 78 %.
Zudem wurden 335 Patienten vier Wochen lang mittels telemetrischem Rhythmusmonitoring überwacht, Unterschiede in der Rate der Vorhofflimmern-Rezidive wurden jedoch nicht beobachtet (30 % bei verzögerter vs. 29 % bei früher Kardioversion). Auch der Anteil kardiovaskulärer Komplikationen innerhalb der vierwöchigen Nachbeobachtungszeit war in beiden Gruppen nahezu identisch. RG