Alzheimer-Therapie

Praxis-Depesche 23/2000

Acetylcholinesterase-Hemmer verlangsamt den Abbau

In Deutschland leiden etwa 800 000 bis 1,2 Millionen Menschen an der Alzheimer-Krankheit; jedes Jahr kommen schätzungsweise 50 000 hinzu. Mit den heutigen Therapiemöglichkeiten gelingt es, kognitive Leistungsfähigkeit und Alltagskompetenz über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Zu den am besten untersuchten Substanzen zählt der Acetylcholinesterase-Hemmer Donepezil.

Weltweit wird Donepezil bei über einer Million Alzheimer-Patienten eingesetzt; mehr als 6 200 Kranke haben inzwischen an klinischen Studien teilgenommen. In der doppelblinden und plazebokontrollierten US Functional Survival Study verglich man an 431 Alzheimer-Patienten über 52 Wochen die Wirksamkeit von Donepezil mit der von Plazebo. Mit Donepezil ließ sich die Symptom-Progression gegenüber den Plazebopatienten um fünf Monate hinauszögern. Auch die NORDIC-Studie, die ebenfalls über ein Jahr ging, konnte nachweisen, dass die Verumpatienten auf den Ebenen Kognition, Globalfunktion und Aktivitäten des Alltags deutlich besser abschnitten als die Probanden der Plazebogruppe. Eine neuere US-amerikanische Studie zeigt, dass auch Patienten in fortgeschrittenen Stadien von Donepezil profitieren; vor allem bessern sich Apathie, Ängstlichkeit und Depression. Die Belastung für die Pflegenden nimmt ab, ein nicht unerheblicher Faktor bei dem langen Krankheitsverlauf. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Diarrhö, Erbrechen und Muskelkrämpfe sind eher milder Natur und verschwinden meist bei kontinuierlicher Weiterbehandlung.

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