Die Forscher testeten die vierwöchige Probiotika- Behandlung an 34 Patienten mit Morbus Parkinson, welche die Rome-IVKriterien für funktionelle Obstipation erfüllten. Weitere 38 betroffene Patienten erhielten ein Placebo. Das Verum und die inaktive Kontrollsubstanz wurden alle 24 Stunden oral in Kapselform eingenommen. Jeder Patient im aktiven Behandlungsarm erhielt damit täglich ingesamt zehn Milliarden koloniebildende Einheiten (CFU) von acht handelsüblichen Bakterienstämmen der Gattungen Lactobacillus, Bifidobacterium und Entercoccus – darunter vier Stämme, mit denen bereits in einer vorangegangenen randomisierten Studie an Patienten mit Parkinson-assoziierter Obstipation gute Effekte erzielt worden waren. Nach Abschluss der vierwöchigen Intervention war die Zahl der spontanen Darmbewegungen in der Probiotika-Gruppe signifikant um 1,0 ± 1,2 pro Woche gerestiegen – im Gegensatz zu einer Abnahme um 0,3 ± 1,0 pro Woche in der Kontrollgruppe. Auch hinsichtlich der Stuhlkonsistenz sowie der Lebensqualität zeigten sich Verbesserungen. Während in der Placebogruppe nur etwa jeder Fünfte mit der Intervention zufrieden war, waren es in der Verumgruppe fast zwei Drittel.
Neben der kurzen Studiendauer war die fehlende Analyse der Pharmakokinetik von L-Dopa eine wesentliche Limitation. Denn: Bestimmte in Probiotika enthaltene Bakterien können L-Dopa bereits im Dünndarm in Dopamin umwandeln (das die Blut-Hirn- Schranke nicht überwinden kann), was die Wirksamkeit der Parkinson-Medikation verringern könnte. Eine Verschlechterung der Parkinsonbeschwerden trat jedoch bei keinem Patienten auf. RG