Praxis-Depesche 12/2004

Addison-Krise nach Thyroxin-Gabe

Eine Hypothyreose kann auch in Kombination mit dem autoimmun bedingten Versagen anderer endokriner Drüsen assoziiert sein (APS2=autoimmune polyendocrinopathy syndrome type 2, polyglanduläres Syndrom).

Bei Patienten, die an einem bisher unbemerkten APS2 leiden, kann sich durch eine Thyroxin-Therapie eine Addison-Krise entwickeln. So wurde eine 44-jährigen Patientin wegen Autoimmun-Hypothyreose mit Thyroxin behandelt; vier Monate später entwickelte sie eine akute Addison-Krise mit Hautverfärbung, Cortisol- und ACTH-Mangel. Sie wurde mittels supportiver Therapie und Hormonsubstitution (für Schilddrüse und Nebenniere!) behandelt und erholte sich gut. Beim APS2 führt die Autoimmunreaktion zur Schädigung von Nebennierenrinde und Schilddrüse oder auch zu Typ-1-Diabetes. Wahrscheinlich werden immer mehrere endokrine Organe betroffen. Die Schäden können dabei klinisch inapparent bleiben.

Quelle: Graves III, L: Addisonian Crisis precipitated by thyroxine therapy: a complication of type 2 autoimmune polyglandular syndrome, Zeitschrift: SOUTHERN MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 96 (2003), Seiten: 824-827

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