Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) in Verbindung mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) besteht eine Herausforderung darin, festzustellen, ob es sich um eine Komorbidität oder Differenzialdiagnose handelt, erklärte Dr. Sabine Krämer,Frankfurt am Main, im Rahmen der diesjährigen von Medice initiierten Fortbildungsveranstaltung „ADHS im Dialog“. Denn der Grad der Symptomüberlappung ist hoch. Für die BPS charakteristisch sind selbstverletzendes Verhalten, Suizidalität, Leeregefühl, Dissoziation, ein unklares Selbstkonzept und manipulatives Verhalten. Die für eine ADHS typischen Symptome wie Konzentrationsstörungen, Desorganisation und Hyperaktivität werden nicht beobachtet. Während bei einer ADHS die Symptomatik bereits im Kindesalter einsetzt, beobachtet man bei der BPS einen späteren Beginn. Die Expertin wies darauf hin, dass ADHS ein bedeutsamer Risikofaktor im Hinblick auf die Entwicklung einer BPS sei. Eine Therapie mit retardiertem Methylphenidat (Medikinet® adult) kann zu einer Verbesserung der Symptomatik führen – insbesondere im Hinblick auf die Impulskontrolle und die innere Anspannung. Auch die Ablenkbarkeit und das Gefühl einer dauerhaften Überforderung können reduziert werden.
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