Laut der in den USA durchgeführten Studie Upstate KIDS hat das Gewicht der Eltern einen entscheidenden Einfluss auf die frühkindliche Entwicklung. Für die Studie wurden zwischen 2008 und 2010 insgesamt 5034 Mütter darum gebeten, bis zu 36 Monate nach der Geburt ihres Kindes in regelmäßigen Abständen einen Fragebogen auszufüllen. Dabei wurden Fein-und Grobmotorik, Sozialverhalten, Kommunikation und Problemlösung erfasst.
Gut ein Drittel der Eltern (26% der Mütter, 29% der Väter) wiesen einen BMI ≥30 auf, und ob der BMI diese Grenze überschritt, machte für die frühkindliche Entwicklung tatsächlich einen Unterschied. So war die Chance, das ein Kind einer übergewichtigen Mutter eine schlechte Feinmotorik aufweist, um 1,67-fach höher als für Kinder normalgewichtiger Frauen. Ein signifikanter Zusammenhang bestand außerdem zwischen väterlicher Adipositas und einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass das Kind in der Kategorie Sozialverhalten schlecht abschnitt (OR 1,75).
Die beobachteten Defizite führen die Autoren auf epigenetische Faktoren und pränatale Umprogrammierungsprozesse auf genetischer Ebene zurück. Schuld ist vermutlich die im Körper adipöser Mütter bestehende chronische Entzündung, welche in den fetalen Kreislauf übertragen wird. Väterliche Adipositas ist mit De-novo-Mutationen und epigenetischen Shifts in den Spermien assoziiert. SB