Affenpocken mit Hepatitis A

Praxis-Depesche 2/2023

Eine Koinfektion, die auf die Leber schlägt

Ein Anstieg an Leberenzymen wurde bei Affenpocken-Infizierten bisher selten beobachtet. Der Fall eines Mannes, der nach einer Spanienreise in sein Heimatland Rumänien heimkehrte, legt allerdings den Verdacht nahe, dass das Affenpockenvirus auch die Leber schädigt – vor allem bei einer Koinfektion mit Hepatitis A.

Ein 30-jähriger Reiserückkehrer mit behandelter HIV-Infektion, der sexuellen Kontakt zu anderen Männern pflegte, wurde mit plötzlich aufgetretenem Fieber (38,6 °C), Übelkeit und Appetitverlust ins Krankenhaus eingewiesen. Er gab an, im Zeitraum von sechs bis zwei Wochen vor Beginn der Symptome ungeschützten Geschlechtsverkehr mit drei verschiedenen Partnern gehabt zu haben.

Vor seiner Hospitalisation bemerkte er einen leicht juckenden, generalisierten Hautausschlag, der sich nach zweitägiger Einnahme von 16 mg Methylprednisolon zurückbildete. Einige Tage später klagte er über vesikulopapulöse Hautveränderungen im Anogenitalbereich, die sich auf den gesamten Körper ausbreiteten (insgesamt zehn Läsionen).

Die klinische Untersuchung bei Krankenhauseinweisung ergab eine moderate Hepatomegalie, einen Ikterus, sowie inguinale und axilläre Lymphadenopathie. Die Hautläsionen waren mittlerweile am Gaumen ulzeriert und schmerzhaft. Die Laborwerte zeigten erhöhte Leber- und Bilirubinwerte, eine leichte CRP-Wert-Erhöhung, eine akute Hepatitis-A-Infektion und eine positive Lues-Serologie. Affenpockenvirus-DNA wurde mittels PCR-Testungen in den Hautläsionen und im Nasopharynx nachgewiesen.

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