Hypertonie

Praxis-Depesche 1/2019

Aktuelle Leitlinien erfolgreich umsetzen

Auf einer Veranstaltung von Berlin-Chemie anlässlich des Kongresses der Deutschen Hochdruckliga e. V. (DHL) in Berlin fassten Experten die aktuellen Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Society of Hypertension (ESH) zum Blutdruckmanagement zusammen und gaben Tipps für deren Umsetzung in der Praxis.

Wie Prof. Ulrich Kintscher, Berlin, erklärte, ist nach den aktuellen Leitlinien eine medikamentöse Therapie bei Patienten mit einem hochnormalen Blutdruck (130 - 139/85 - 89 mmHg) dann zu erwägen, wenn es sich um Hochrisikopatienten handelt oder kardiovaskuläre Erkrankungen (insbesondere KHK) vorliegen. Bei einer Grad-1-Hypertonie (140 - 159/90 - 99 mmHg) wird eine sofortige medikamentöse Therapie bei Patienten mit hohem und sehr hohem Risiko empfohlen, ggf. auch bei Patienten mit niedrigem bis moderatem Risiko, falls Lebensstiländerungen erfolglos bleiben.
Das erste Ziel der Behandlung sollte bei allen Patienten eine Reduktion auf < 140/90 mmHg sein. Bei guter Verträglichkeit der Therapie sollte bei den meisten Patienten ein Zielwert von ≤ 130/80 mmHg angestrebt werden. Als diastolischer Zielblutdruck wird ein Wert von < 80 mmHg bei allen hypertensiven Patienten vorgegeben, unabhängig vom kardiovaskulären Risiko und von Komorbidität.
Um die Blutdruckkontrolle zu erleichtern und die Adhärenz der Patienten zu stärken, sollte man früh auf Single-pill-Präparate setzen. Zur Förderung der Adhärenz riet Prof. Kai Kahl, Hannover, außerdem zum Aufbau eines guten Arzt-Patienten-Verhältnisses, zur Stärkung der Selbstwirksamkeit des Patienten und dem Anbieten bewertungsfreier Information. OH
Quelle:

Fachpressekonferenz:„Hypertoniemanagement 2018 – Der Patient im Fokus“, Berlin, 23.11.2018,

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