An der doppelt kontrollierten Studie nahmen 17 Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren teil, die seit mindestens sechs Monaten an einer chronischen Obstipation litten. Zunächst wurde über fünf Wochen wöchentlich eine PlazeboAkupunktur durchgeführt (Nadelung nur bis ins Stratum corneum in der Nähe der therapeutisch relevanten Punkte). Danach folgte eine Serie von zehn wöchentlichen Behandlungen an den wirklichen Akupunkturpunkten (Di4, Le2, Ma36). Die Stuhlgewohnheiten wurden protokolliert; die Aktivität der endogenen Opioide wurde zu Beginn, nach fünf, zehn und 15 Sitzungen gemessen und mit einer Kontrollgruppe verglichen. Die Stuhlfrequenz nahm signifikant nach zehn therapeutischen Sitzungen bei den Jungen von durchschnittlich 1,5 pro Woche auf 4,4, bei den Mädchen von 1,4 auf 5,6 zu (p < 0,01). Bei den Jungen war die Plazebo-Akupunktur ohne Einfluss auf die Stuhlfrequenz, bei den Mädchen stieg sie "weniger signifikant" auf 2,6 pro Woche (p < 0,05). Die basale Aktivität der endogenen Opioide war bei den Kindern mit Obstipation niedriger als in einer Kontrollgruppe und erreichte nach zehn therapeutischen Akupunktursitzungen schrittweise deren Niveau.
Chronische Verstopfung bei Kindern
Praxis-Depesche 19/2002
Akupunktur steigert die Stuhlfrequenz deutlich
Chronische Obstipation ist ein häufiges Problem im Bereich der pädiatrischen Gastroenterologie. Körpereigene Opioide (Enkephaline, Endorphine und Dymorphine) haben einen Einfluss auf den Gastrointestinaltrakt. Ihre verstärkte Freisetzung im ZNS durch Akupunktur ist belegt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirkung der Akupunktur sowohl auf die kindliche Obstipation als auch auf die Aktivität der Opioide zu untersuchen.
Quelle: Broide, E: Effectiveness of acupunkture for treatment of chiildhood constipation, Zeitschrift: DIGESTIVE DISEASES AND SCIENCES, Ausgabe 46 (2001), Seiten: 1270-1275