An der Studie nahmen vier allgemeine Krankenhäuser in Kleinstädten im Norden Bayerns teil. In keinem von ihnen befand sich ein Computertomograph. Die Krankenakten von 95 Schlaganfall-Patienten, die in diesen vier Krankenhäusern behandelt wurden, konnten retrospektiv ausgewertet werden. Nur in 36,8% aller Fälle wurde eine CT-Untersuchung des Schädels durchgeführt. Untersuchungen, die vor Ort verfügbar waren, wurden häufiger angefordert, so z. B. die Doppler-Untersuchung der hirnzuführenden Gefäße (49%), die Echokardiographie (42,3%) und das Langzeit-EKG (48,4%). Die therapeutischen Konzepte waren in den vier Krankenhäusern unterschiedlich. Zum Einsatz kamen Pentoxifyllin, Osmodiuretika, Piracetam und Hydroxyethylstärke. 69,8% der Patienten erhielten Medikamente zur Langzeit-Sekundärprophylaxe. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Primärversorgung der Schlaganfallpatienten in den kleinen peripheren Krankenhäusern oft nur suboptimal ist. Verbesserungen des Akutmanagements sind erforderlich. Der State of the art sollte nicht auf akademische Stroke-Units beschränkt sein. (MO)
Apoplexie
Praxis-Depesche 3/2002
Akut-Management im allgemeinen Krankenhaus "suboptimal"
Die Mehrheit der Patienten mit Schlaganfall wird in lokalen allgemeinen Krankenhäusern und nicht in spezialisierten Zentren behandelt. Da bisher wenig über die Schlaganfallbehandlung in diesen Krankenhäusern veröffentlicht wurde, haben Neurologen aus Nürnberg untersucht, wie das Akut-Management vor Ort aussieht.
Quelle: Handschu, R: Acute stroke management in the local general hospital, Zeitschrift: STROKE, Ausgabe 32 (2001), Seiten: 866-870