In den USA wurden retrospektiv 150 119 Fälle identifiziert, bei denen im Jahr 1988 im Rahmen einer stationären Behandlung eine Alkohl-bezogene Diagnose (Alkoholmissbrauch oder -abhängigkeit, Alkohol-bedingte Lebererkrankung, Alkohol-bedingte Psychose) gestellt worden war. Als Kontrollgruppe wurden 726 218 Krankenhauspatienten ohne Alkoholmissbrauch ausgewählt, nach einem Follow-up von fünf Jahren wurde für beide Gruppen anhand der Krankendaten die Häufigkeit von Hüftfrakturen ermittelt. Unabhängig von bekannten Risikofaktoren wie weiblichem Geschlecht, Osteoporose, Nierenerkrankungen, zerebrovaskulären Erkrankungen und Stoffwechselstörungen hatten die Patienten mit Alkoholmissbrauch gegenüber der Kontrollgruppe ein 2,6-fach erhöhtes Risiko, eine Hüftfraktur zu erleiden. Ursache dafür sind überraschenderweise nicht in erster Linie häufige Stürze, sondern auch Alkohol-bedingte Störungen des Knochenstoffwechsels.
Erhöhtes Risiko für Hüftfraktur
Praxis-Depesche 21/2001
Alkohol macht die Knochen mürbe
Das Risiko für eine Fraktur des Hüftgelenks steigt mit zunehmendem Alter und wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Welche Rolle Alkoholmissbrauch als unabhängiger Risikofaktor spielt, wurde nun untersucht.
Quelle: Yuan, Z: Effects of alcohol-related disease on hip fracture and mortality: a retrospective cohort study of hospitalized medicare beneficiaries, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF PUBLIC HEALTH, Ausgabe 91 (2001), Seiten: 1089-1093