Das Sturzrisiko von Personen höheren Alters erhöht sich auch nach kurzen Phasen der Bettruhe stark. Eine ähnliche Dekonditionierung erfahren Astronauten durch die im Weltraum verringerte Schwerkraft. Aus der Präventionsmedizin der Raumfahrt kann man daher Strategien zur Sturzprävention älterer Patienten ableiten.
Die Mechanismen des körperlichen Abbaus im All lassen sich in ähnlicher Form auch auf sturzgefährdete Ältere übertragen. Hypovolämie, eine reduzierte Hirndurchblutung, kardiovaskuläre Erkrankungen und Medikamente sorgen dafür, dass vielen Hochbetagten morgens nach dem Aufstehen schwindelig wird. Durch die orthostatische Intoleranz steigt das Sturzrisiko. Ob eine manuelle Therapie allein ausreichend zum Muskelerhalt ist, ist derzeit unklar, und handelsübliche Krafttrainingsgeräte für Bettlägerige unzugänglich. Abhilfe schaffen könnte ein abgewandeltes Vibrationstraining, bei dem gegen Widerstände gearbeitet wird. In einer Studie mit bettlägerigen jungen Patienten konnten Muskelkraft und -funktion so effektiv erhalten werden. Als erfolgreich erwies sich außerdem ein kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining. Als geeignete Diät wird in Studien eine proteinreiche
Ernährung empfohlen, sowie eine ausreichende Zufuhr an
Vitamin D und Kalzium.
OH