Postherpetische Neuralgie

Praxis-Depesche 11/2016

Alter ist der wichtigste Risikofaktor

Die postherpetische Neuralgie ist die gefürchtetste Komplikation des Herpes zoster. Mit Hilfe einer Metaanalyse konnten Risikofaktoren identifiziert werden. Das individuelle Risiko sollte in die Impfempfehlung einfließen.

Die postherpetische Neuralgie ist eine gar nicht so seltene Komplikation eine Herpes zoster. Doch wer ist besonders betroffen, nach einer Herpesinfektion eine Neuralgie zu entwikkeln? Dieser Frage ist man im Rahmen einer Meta analyse nachgegangen, in die die Ergebnisse von insgesamt 19 prospektiven Studien einbezogen wurden.
Eindeutige Risikofaktoren sind: Schmerzen vor Ausbruch des Exanthems, starker Schmerz in der Phase des Exanthems, Stärke des Exanthems, eine Augenbeteiligung und insbesondere das Alter. Letzteres erwies sich als der wichtigste Risikofaktor. Alle zehn Jahre erhöht sich das Risiko für eine Neuralgie um das Zwei- bis Dreifache. Auch eine Immunsuppression durch Medikamente oder Erkrankungen, ein Diabetes mellitus, ein kurz zurück liegendes Trauma und ein Lupus erythematodes sind Risikofaktoren. Keine Bedeutung haben dagegen das Geschlecht, eine Depression oder Krebserkrankungen. Die Autoren schlussfolgern, dass man darüber nachdenken sollte, gerade bei Älteren und immunsupprimierten Patienten die Herpes-zoster- Impfung als Kassenleis tung anzubieten, da eine solche zumindest das Risiko für eine postherpetische Neuralgie vermindert. PS

Quelle:

Forbes HJ et al.: A systematic review and metaanalysis of risk factors for postherpetic neuralgia. Pain 2016; 157: 30-54

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