CPAP auf Probe

Praxis-Depesche 9/2006

Alternatives Diagnoseverfahren bei Schlafapnoe?

Goldstandard für die definitive Diagnose eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) ist die Polysomnographie. Lange Wartezeiten und hohe Kosten machen alternative Diagnoseverfahren wünschenswert. Können OSAS-Patienten auch durch eine probatorische CPAP-Therapie identifiziert werden?
Praxisfazit
Es ist gerechtfertigt, dieses Verfahren in bestimmten Situationen anzuwenden, z. B. wenn kein Schlaflabor zur Verfügung steht. Aber wie sinnvoll ist es, eine Therapie, ohne entsprechende Diagnose zu beginnen? Was weiter für die Polysomnographie spricht, ist, dass damit weit mehr Diagnosen gestellt werden können als nur die einer Schlafapnoe.

In der Schweiz wurden 76 Schnarcher mit OSAS-Verdacht (vermehrte Tagesmüdigkeit, ESS-Scores über 8) einer zweiwöchigen CPAP-Therapie unterzogen. Patienten, die mehr als zwei Stunden pro Nacht CPAP benutzten und die Therapie nach der zweiwöchigen Erprobung fortsetzen wollten, wurden als OSAS-positiv eingestuft. Zur Validierung des Verfahrens wurden die Ergebnisse mit dem Apnoe-Hypopnoe-Index (mehr als 10/h) der Polysomnographie verglichen. Daraus ergaben sich für die Probe-CPAP-Therapie eine Sensitivität von 80%, eine Spezifität von 97% sowie ein positiver und negativer Vorhersagewert von 97% und 78%. Von 44 polysomnographisch diagnostizierten OSAS-Patienten wurden 35 Schnarcher mit der Behandlung richtig positiv identifiziert, von denen 94% die CPAP-Therapie weitere vier Monate er folg reich fortsetzten.

Quelle: Collop, NA: Blue light special on CPAP, aisle 11, Zeitschrift: CHEST, Ausgabe 129 (2006), Seiten: 6-7: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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