Ein 14-jähriger Junge wurde wegen einer Enzephalopathie stationär eingewiesen, die durch das Influenzavirus A vom Typ Hong-Kong verursacht war. Er wurde wegen der antiviralen Wirkung mit Amantadin behandelt (Dosierung: 200 mg/d oral für sieben Tage). Die Störungen des Bewusstseins und das Fieber normalisierten sich, auch die erhöhten Kreatin-Phosphokinase-Blutspiegel sanken. Einen Tag nach Absetzen der Therapie bekam der Patient erneut Fieber (38°C), Bewusstseinsstörungen (Glasgow Coma Scale 5) und Muskelsteife, die Kreatin-Kinase-Spiegel stiegen wieder an. Es wurde ein malignes neuroleptisches Syndrom diagnostiziert und Amantadin wieder angesetzt. Daraufhin verschwanden die Symptome. Im Laufe von sieben Tagen konnte die Amantadin-Medikation dann ausschleichend - und ohne Probleme - abgesetzt werden.
Malignes neuroleptisches Syndrom
Praxis-Depesche 22/2001
Amantadin-Therapie ausschleichend beenden
Nach plötzlichem Absetzen von Amantadin kann ein malignes neuroleptisches Syndrom auftreten, das durch hohes Fieber, Bewusstseinsstörungen und Muskelsteife charakterisiert ist. Eine Kasuistik aus Japan.
Quelle: Ito, T: Neuroleptic malignant syndrome following withdrawal of amantadine in a patient with influenza a encephalopathy, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF PEDIATRICS, Ausgabe 160 (2001), Seiten: 401