Bei den Schmerzen orthopädischer Patienten spielt sehr oft die Cyclooxygenase-2 (COX-2) eine tragende Rolle, die die Synthese pathogener Prostaglandine katalysiert. Durch die schmerz- und entzündungsfördernde Wirkung werden periphere und zentrale neurale Strukturen zu hochaktiven Nozigeneratoren umgeformt. Folgen sind Hyperalgesie am Entzündungsort, pseudoradikuläre Schmerzausstrahlung und Schmerzausstrahlung in andere Körperteile. In diesen Fällen ist ein COX-2-Hemmer wie Dexibuprofen indiziert. Das NSAR ist gut liquorgängig und entfaltet seine Wirkung nicht nur auf peripherer Ebene, sondern auch zentral. Darüber hinaus spielen bei der Chronifizierung von Schmerzen Nozizeptoren eine wichtige Rolle. Bei wiederholten Schmerzreizen werden sie empfindlicher und leiten mehr Signale zum Rückenmark weiter. Die vermehrte Aktivität pflanzt sich fort, bis alle neuronalen Ebenen verstärkt aktiv sind. Hier kann man mit Tolperison ansetzen, das die Weiterleitung der Schmerzreize von den peripheren Nozizeptoren blockiert. Daneben sollte immer auch an eine Belastungsreduzierung und physikalische Maßnahmen der Schmerztherapie wie beispielsweise Kältepackungen oder Massagen gedacht werden. (UB)
Chronifizierung vermeiden
Praxis-Depesche 1/2002
An der Pathophysiologie orientierte Schmerztherapie bei orthopädischen Patienten
Wichtiges Ziel der orthopädischen Schmerztherapie ist es, eine Chronifizierung zu verhindern. Dazu stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung.