Analysiert wurden die Ergebnisse von 9165 Blutkulturen von Kindern unter 16 Jahren. In 5,4% konnte ein klinisch relevanter Erreger kultiviert werden. Von allen Isolaten waren 95% aerob oder fakultativ aerob, 5% waren Hefen und nur 0,4% (n = 2) strikte Anaerobier. Bei diesen beiden Erregern handelte es sich um Bacteroides fragilis und Peptostreptococcus. Insgesamt konnten 13% aller Erreger ausschließlich in den anaeroben Kulturen nachgewiesen werden. Diese Zahlen lassen den Schluss zu, dass angesichts der oft geringen Volumina bei der Blutentnahme in der Pädiatrie eine eigene anaerobe Kultur verzichtbar erscheint.
Blutkulturen bei Kindern
Praxis-Depesche 12/2005
Anaerobier verzichtbar
Die Zahl der systemischen Infektionen durch obligat anaerobe Bakterien ist in den letzten Jahren gesunken. Welchen Stellenwert haben Blutkulturen auf Anaerobier bei der Diagnostik von Infektionen im Kindesalter?
Quelle: Gené, A: Value of anaerobic blood culturex in pediatrics, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF CLINICAL MICROBIOLOGY AND INFECTIOUS DISEASES, Ausgabe 24 (2005), Seiten: 47-50