Die Forscher baten 100 chronische Schmerzpatienten zum Riechtest (Durchschnittsalter 61 Jahre alt, Dauer der Analgetika-Therapie 4,7 Jahre). Die Geruchsschwelle sowie die Fähigkeit zur Geruchsdifferenzierung und -identifikation testete man, indem man dem Patienten die Augen verband und sie an geruchlosen oder mit bestimmten Gerüchen versehenen Stäben schnuppern ließ („Sniffin‘-sticks-test“). Die Ergebnisse der einzelnen Testreihen werden dabei in einem Gesamtscore von maximal 48 Punkten zusammengefasst. Die Ergebnisse der Schmerzpatienten verglich man mit einer gleichaltrigen Kontrollgruppe. Im Vergleich zu dieser Kontrollgruppe schnitten die Schmerzpatienten sowohl bei der Geruchsidentifikation als auch -unterscheidung deutlich schlechter ab. Keinen Unterschied fand man bei der Geruchsschwelle. Bei 40 der Schmerzpatienten erreichte die verminderte olfaktorische Funktion das Kriterium für eine Hyposmie (Score <30,5 Punkte), bei zwei weiteren sogar das Kriterium für Anosmie (Score <16,5 Punkte).
Dabei spielte es keine Rolle, ob die Patienten mit opioiden oder nicht-opioiden Analgetika oder mit einer Kombination von beidem behandelt wurden. Man sollte Patienten daher auf das Risiko eines verminderten Geruchssinns hinweisen. OH