Das St. George’s Vascular Institute mit einer Abteilung für Ergebnisforschung gehört zur University of London. Drei Autoren, darunter der Institutsleiter und ein weiterer Gefäßchirurg, beschreiben, wie man abdominelle Aortenaneurysmen (AAA) auffindet und ab wann die Rupturgefahr die Gefahren eines Eingriffs überwiegt.
Als AAA gilt eine permanente Dilatation der abdominellen Aorta über 3 cm. Im natürlichen Verlauf kommt es zu progredienter Vergrößerung; der maximale Aortendurchmesser ist der stärkste Prädiktor der Aneurysma-Ruptur. Es wird über eine AAA-Inzidenz von 4,9 bis 9,9% berichtet; die Letalität nach Ruptur überschreitet 80%. In den besten Zentren beträgt die OP-Mortalität bei elektiver chirurgischer Korrektur 1 bis 5%. In mehreren Ländern wurden Screening-Programme für die Bevölkerung eingeführt.
AAA für Frauen gefährlicher
Das AAA hat eine komplexe Ätiologie, zu der sowohl familiäre Anfälligkeit als auch degenerative Komponenten beitragen. Man kennt mehrere veränderbare und nicht modifizierbare Risikofaktoren. Zu letzteren zählen das Alter und das familiäre Risiko. Die größte Gefahr besteht für Personen mit positiver Familienanamnese. Bei 2175 von ihnen war in einer kanadischen Erhebung das Risiko einer Ultraschalldiagnose achtfach erhöht, wenn ein Bruder oder eine Schwester betroffen war. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Frauen ein AAA auftritt, ist geringer; laut Screeningstudien beträgt die Prävalenz 0,7 bis 1,5%. Bei einem Ultraschall-Screening von Frauen mit multiplen kardiovaskulären Risikofaktoren betrug die Prävalenz jedoch 6,4%. Dies legt nahe, dass es Subpopulationen mit hohem Risiko gibt. Obwohl Frauen weniger häufig betroffen sind, ist bei ihnen die Rupturgefahr höher. Daher kann man bei ihnen bei geringerem Durchmesser die OP erwägen. Zudem ist hier die Prognose schlechter. Es wurde über eine um 40% höhere postoperative Mortalität bei Frauen über 70 Jahren berichtet.
Der wichtigste veränderbare Risikofaktor ist das Rauchen. In einer neuen Übersicht war die AAA-Wahrscheinlichkeit siebenmal höher als bei lebenslangen Nichtrauchern. Rauchen ist auch mit erhöhten Wachstumsraten und erhöhter Rupturgefahr assoziiert.
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