Unter Adhärenz versteht man das Ausmaß, in dem sich der Patient an Einnahmevorschriften von Medikamenten (Compliance) und an alle sonstigen gesundheitlichen Vorgaben hält. Die Adhärenz ist mit Patienten-Faktoren verknüpft wie
Alter, Vorliegen einer Depression, Bildungsgrad, sozialen Bezügen, Art der Medikation, Qualität der Betreuung und Art der Erkrankung.
In einem Wohlstandsland wie Kanada registriert man suboptimale Adhärenz vor allem bei Randgruppen wie Junkies, Obdachlosen und Sexarbeitern. Weitere Risikofaktoren sind geringe Selbsteffizienz (Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit), psychiatrische Erkrankungen, weibliches Geschlecht,
Alter <40 Jahren, Suchtmittelgebrauch, indigene Abstammung, ungesunder Alkoholkonsum und starkes Rauchen.
Bemühungen, die Compliance und Betreuung bei HIV-Patienten zu verbessern, waren auch in Kannada bisher wenig erfolgreich. Eine Arbeitsgruppe des Landes hat nun ein Konzept vorgelegt, mit welchen Methoden man Strategien gegen diese Misere erarbeiten sollte. Dazu soll eine systematische Analyse der einschlägigen Publikationen dienen, konzipiert nach standardisierten Cochrane-Methoden. Die Analyse soll narrativer Art sein. Die Ergebnisse sollen in zwei Peer-Review-Fachzeitschriften veröffentlicht und auf nationalen und internationalen Konferenzen vorgetragen werden, ein Versprechen für die Zukunft. WE