Chronische lymphatische Leukämie

Praxis-Depesche 16/2004

Anti-CD52-Antikörper verlängert das Überleben

Bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) kann die Überlebenszeit nach neueren Erkenntnissen deutlich verlängert werden, wenn die minimale Resterkrankung (MRD) in Blut und Knochenmark durch eine Therapie mit dem Anti-CD52-Antikörper Alemtuzumab eliminiert wird.

Im Rahmen einer Studie wurden 91 Patienten mit Chemotherapie-refraktärer oder rezidivierter CLL im Median 12 Wochen (bis zur "best response") mit 3 x 30 mg Alemtuzumab pro Woche behandelt. 55% von ihnen sprachen auf die Therapie an, 36% sogar mit einer Komplettremission (CR). Bei 20% der Patienten konnten selbst mit hochsensitiven Verfahren keine CLL-Zellen in Blut und Knochenmark mehr nachgewiesen werden. Die Patienten mit MRD-negativer CR hatten mit einer Fünfjahres-Überlebensrate von 84% eine signifikant bessere Prognose als die übrigen. Allerdings wurden bei etwa der Hälfte der Fälle von molekularer Remission nach im Median 28 Monaten wieder CLL-Zellen nachgewiesen. Eine weitere Studie zeigte, dass die Chancen auf eine molekulare Remission besonders gut sind, wenn keine ausgeprägte Lymphadenopathie vorliegt. Bei diesen Patienten stieg die Ansprechrate auf 87% und die Rate MRD-negativer Fälle von CR auf 39%. Alternativ scheint auch eine Kombinationstherapie aus Alemtuzumab und Fludarabin erfolgversprechend. Von 11 Patienten, die bei Behandlung mit Alemtuzumab keine Response zeigten, sprachen immerhin acht auf die Kombination an. In vier Fällen wurden sogar eine MRD-negative CR beobachtet.

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