Asthma und Allergie

Praxis-Depesche 6/2000

Anti-IgE-Antikörper kontra Atopie

Immunantworten vom Soforttyp werden durch IgE vermittelt und spielen eine wichtige Rolle für die Asthma-Pathogenese. Ein rekombinanter humaner monoklonaler Antikörper (rhuMAb-E25) bindet freies IgE und hemmt die Interaktion mit Mastzellen.

Eine randomisierte Studie untersuchte bei 317 steroidpflichtigen Asthmatikern die Wirksamkeit einer Therapie mit Anti-IgE-Antikörpern. Die Patienten wurden 20 Wochen lang mit dem rekombinanten humanen Anti-IgE E25 (rhuMAb-E25) in einer Dosis von 5,8 oder 2,5 mg pro kg KG pro ng IgE/ml intravenös bzw. mit Plazebo behandelt. Die volle Dosis wurde nach sieben Tagen gegeben, anschließend im Zweiwochen-Intervall. Während der ersten zwölf Wochen behielten die Patienten ihre Steroidtherapie wie gewohnt bei; dann folgte eine ausschleichende Dosierung mit optionaler Absetzung der Kortikoide. Primärer Zielparameter war die Verbesserung der Asthmasymptomatik während der ersten zwölf Wochen, gemessen mit einer nach Schweregrad ansteigenden 7-Stufen-Skala. Der durchschnittliche Basissymptomscorewert betrug 4,0. Nach zwölf Tagen betrugen die Scorewerte der Anti-IgE-Gruppen 2,8 und unter Plazebo 3,1, nach 20 Wochen 2,7 bzw. 2,9. Die orale Kortikoid-Therapie konnte in den Anti-IgE-Gruppen um 50 bzw. 65% reduziert und in 33 bzw. 43% der Fälle abgesetzt werden (Plazbeo: 17%). Darüber hinaus halbierte sich bei 51 bzw. 49% der Patienten der Anti-IgE-Kollektive die inhalative Kortikoiddosis (Plazebo: 38%); 18 bzw. 23% setzten diese Therapie ab (Plazebo: 12%). Signifikante Unterschiede in der Verträglichkeit wurden nicht registriert. Antikörper gegen rhuMAb-E25 waren nicht nachweisbar. (EJW)

Quelle: Milgrom, H: Treatment of allergic asthma with monoclonal anti-IGE Antibody, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 341 (1999), Seiten: 1966-1973

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