Rheumatoide Arthritis

Praxis-Depesche 6/2021

Anti-TNF-Therapie mit erhöhtem Hautkrebsrisiko assoziiert?

Mit der Einführung der TNF-Blocker in die Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) wurden auch Bedenken formuliert, diese Therapie könnte das Krebsrisiko erhöhen. Bis heute kamen Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen, doch randomisiert kontrollierte Studien, die speziell das Risiko für Nicht-Melanom-Hautkrebs (NMSC) untersuchten, fehlen. Diese Metaanalyse prüfte die Ergebnisse von Real-World-Studien höchster Qualität und verglich das Risiko von NMSC bei RA-Patient:innen, die mit oder ohne TNF-Antagonisten behandelt wurden.
Sechs Studien genügten den Ansprüchen und umfassten 123.031 Patient:innen. Eine Anti-TNF-Medikation war mit einem erhöhten Risiko für NMSC assoziiert (RR 1,28; p = 0,056). Das Ergebnis kam durch ein erhöhtes Risiko für squamösen Zellkrebs zustande, während Basaliome nicht auffällig häufiger auftraten.
Als Stärke dieser Analyse wird die Inklusion nur prospektiver Studien und der Ausschluss retrospektiver Daten hervorgehoben. Allerdings kamen nur auf Englisch publizierte Studien in die Auswahl, die alle aus Europa oder Amerika stammten. Daten aus Afrika oder Asien wurden nicht berücksichtigt.
Letztlich fordern die Ergebnisse eine besondere Aufmerksamkeit bei mit Anti- TNF behandelten RA-Patient:innen. VW
Quelle: Wang JL et al.: Risk on non-melanoma skin cancer for rheumatoid arthritis patients receiving TNF antagonists: a systematic review and meta-analysis. Clin Rheumatol 2020, Mar; 39(3): 769-78. doi: 10.1007/s10067-019-04865-y
ICD-Codes: M06.9

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