Praxis-Depesche 4/2002

Antihypertensiva und Krebsrisiko

In den letzten Jahren wurde kontrovers diskutiert, ob Antihypertensiva das Krebsrisiko nun erhöhen oder nicht. Schwedische Mediziner sind dieser Frage in einer großen prospektiven Studie nachgegangen.

6614 Hochdruck-Patienten (Durchschnittsalter 76 Jahre) wurden randomisiert. Eine Gruppe erhielt Diuretika oder Betablocker, eine Kalziumantagonisten und eine ACE-Hemmer. Die Daten der Patienten, die im Schnitt 5,3 Jahre nachverfolgt wurden, konnten mit dem schwedischen Krebsregister verglichen werden. Initial hatten 9% der Patienten maligne Erkrankungen. Während des Follow-up wurden bei 590 Patienten 625 neue Fälle von Krebs diagnostiziert. Die Häufigkeit der Krebserkrankungen unterschied sich in den einzelnen Gruppen nicht signifikant. Auch erkrankten nicht mehr Patienten, die mit Antihypertensiva behandelt wurden, an Krebs als in der vergleichbaren Altersgruppe. Demzufolge sollten sich die behandelnden Ärzte darauf konzentrieren, den Blutdruck bei Hypertonikern zu senken - denn dadurch sinkt auch erwiesenermaßen die Mortalität.

Quelle: Lindholm, LH: Relation between drug treatment and cancer in hypertensives in the Swedish trial in old patients with hypertension 2: a 5-year, prospective, randomised, controlled trial, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 358 (2001), Seiten: 539-544

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