Prostatakarzinom

Praxis-Depesche 6/2018

Apalutamid verlängert das metastasenfreie Überleben

Apalutamid ist ein neuer kompetitiver Inhibitor des Androgen-Rezeptors. In einer ersten Studie konnte mit dieser Substanz das metastasenfreie Überleben bei Patienten mit einem Prostatakarzinom verbessert werden.

Bei nicht-metastasiertem Prostatakarzinom wird bei Vorliegen von Prädiktoren für ein erhöhtes Metastasierungsrisiko die primäre Androgen-Deprivation empfohlen. Kommt es darunter zu einer Progression, kommen Androgen-Rezeptor-Inhibitoren zum Einsatz.
Die Wirksamkeit und Sicherheit des Androgen-Rezeptor-Inhibitors Apalutamid wurde bei 1207 Patienten mit nicht-metastasiertem Prostatakarzinom nach primärer Operation untersucht. Bei Hinweisen auf ein erhöhtes Metastasierungsrisiko hatten alle Patienten zunächst eine Androgen-Deprivation erhalten. Kam es darunter zur Progression bzw. einem Anstieg des PSA-Wertes um das Zweifache innerhalb von zehn Monaten, so wurden sie in die 2:1-Randomisierung einbezogen und erhielten tgl. 240 mg Apalutamid oder Plazebo.
Die Metastasen-freie Überlebenszeit stieg unter Apalutamid von 16,2 Monaten in der Plazebo-Gruppe auf 40,5 Monate. Dies bedeutet eine Abnahme des Metastasierungsrisikos um 72%. Zudem wurde die Zeit bis zu einer symptomatischen Progression durch Apalutamid um 55% verlängert. Die Therapie mit Apalutamid musste bei 10,6% der Patienten wegen Nebenwirkungen abgebrochen werden, unter Plazebo war das bei 7,0% der Fall. Vor allem traten Exantheme, Frakturen und Hypothyreose unter Apalutamid häufiger auf. PS
Quelle:

Smith MR et al.: Apalutamid treatment and metastasis-free survival in prostate cancer. N Engl J Med 2018; 378: 1408-18

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x