Erektile Dysfunktion

Praxis-Depesche 15/2001

Apomorphin: Anstoß im ZNS

In Deutschland leiden schätzungsweise bis zu sechs Millionen Männer aller Altersklassen an mehr oder weniger ausgeprägter erektiler Dysfunktion (ED). Prävalenz und Schweregrad steigen mit zunehmendem Alter an. Als Ursache kommen psychogene oder organische Faktoren in Frage. Auch Hormonstörungen, arterielle bzw. venöse Gefäßstörungen oder auch die Wirkung bestimmter Medikamente können für die ED verantwortlich sein.

Die Hoffnung, vielen der Betroffenen helfen zu können, verbindet sich mit einer alternativen Therapieoption: In diesen Wochen kommt ein neues Präparat auf den Markt, dessen therapeutischer Ansatz sich von den bislang bekannten oral verfügbaren medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten deutlich unterscheidet. Es handelt sich um die erste Sublingualtablette, die nach Resorption über die Mundschleimhaut im zentralen Nervensystem wirkt und bei sexueller Stimulierung eine für den Geschlechtsverkehr ausreichende natürliche Erektion auslöst. Durch die Wirksubstanz werden bestimmte Strukturen im Gehirn und im Rückenmark stimuliert, die für die Reizübertragung im Rahmen der Erektion sorgen und genau die Mechanismen anregen, die auch normalerweise zur Erektion führen. In klinischen Untersuchungen an über 5000 Männern mit ED wurde die nach der Applikation (bei sexueller Stimulierung) ausreichende Erektion eindeutig belegt. Unter der Anwendung der 3-mg-Tablette war ein Geschlechtsverkehr bei 48% der Probanden möglich. Bei der Untersuchung hat sich zugleich die gute Verträglichkeit der neuen Therapieoption bestätigt. (HB)

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