Bei 20 von 259 Patienten mit Colitis ulcerosa war eine Appendektomie vorgenommen worden. Als Vergleichsgruppe dienten 280 Personen aus der gleichen Gemeinde. Appendektomien waren in der Kolitis-Gruppe signifikant seltener als in der Kontrollgruppe. Die Signifikanz stieg, wenn in der Kolitis-Gruppe nur die vor Krankheitsbeginn operierten berücksichtigt wurden. Patienten mit Appendektomie entwickelten die ersten Kolitis-Symptome später als die ohne Appendektomie. Die Appendektomie hatte keinen Einfluss auf das Ausmaß der Erkrankung, die Notwendigkeit einer immunsuppressiven Behandlung oder die Wahrscheinlichkeit einer Kolektomie. Fünf Patienten in der AppendektomieGruppe hatten eine primäre sklerosierende Cholangitis, häufiger als bei denen ohne Appendektomie. (RB)
Praxis-Depesche 12/2003
Appendektomie ohne Einfluss auf Kolitis-Verlauf
Wie frühere Untersuchungen gezeigt haben, schützt eine Appendektomie bis zu einem gewissen Grad vor der Entwicklung einer Colitis ulcerosa. Ziel einer Studie war es, diesen Sachverhalt zu überprüfen.
Quelle: Selby, WS: Appendectomy protects against the development of ulcerative colitis but does not affect its course, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF GASTROENTEROLOGY, Ausgabe 97 (2002), Seiten: 2834-2838